HORIZONTE DURCHBRECHEN!

Die Menschheit und die irdische Biosphäre stehen am Rande des Abgrundes. Daran besteht für mich nach jahrzehntelanger Erfahrung in Forschung und Industrie mit Geo-Systemwissenschaften, Energiesystemen und der Frage nach dem Ursprung des Lebens nicht der geringste Zweifel. Meine intensive Beschäftigung mit den sogenannten Wirtschaftswissenschaften und der ebenso intensive Austausch mit hochrangigen Wissenschaftlern haben diese Erkenntnis in erschreckender Weise bestätigt.

Blick zurück aus dem All

Aus den Reihen der Astronomen und Kosmologen stammt das bekannte Fermi Paradox. Rein statistisch müßte sich, wenn die Entstehung von Leben im Weltall die Regel ist, auch technische Intelligenz ausbilden und letztlich längst die gesamte Milchstraße besiedelt haben. Das “Paradox” bezieht sich auf die Frage: aber wo sind sie alle? Aus demselben Kontext stammt die bekannte Drake Gleichung des Astronomen Frank Drake, eine einfache Produktgleichung mit der man versucht, die Anzahl lebentragender Planeten und auch die Anzahl technischer Zivilisationen in der Galaxis plausibel abzuschätzen.

Die Faktoren der Drake Gleichung werden seit Jahren immer wieder durch neue Entdeckungen und Erkenntnisse im Hinblick auf extrasolare Planeten angepasst – aber auch durch Forschung auf der Erde. Die Forschung bezieht sich keineswegs nur auf die Frage nach dem Ursprung des Lebens, sondern ganz konkret auch auf sehr praktische aktuelle Aspekte. Das Stichwort heißt Typ 1 Zivilisation. Gemeint ist eine planetare Gesellschaft die intelligent genug ist alle Ressourcen ihres eigenen Planeten voll zu nutzen, ohne daß sie sich dabei “selber in die Lüfte sprengt, mit allem Plunder”, wie Joseph von Eichendorff es in seinem weitsichtigen Gedicht “Die Altliberalen” ausdrückte.

Überleben = Wissen + Weisheit

Eine planetare Zivilisation aus etlichen Milliarden Individuen benötigt Weisheit und Weitsicht um sich nicht zugrunde zu richten. Bei vielen einzelnen Menschen findet man beides. Politische Mehrheiten finden sich dann aber für Trump, Erdogan und Duterte in einer Zeit, in der wir WISSEN, daß die Tragfähigkeit unsere Planeten weit überschritten ist – ein Vierteljahrhundert nach der berühmten Warnung aller naturwissenschaftlichen Nobelpreisträger an die Welt und vierzig Jahre nach den längst solide untermauerten Analysen des Club of Rome (Limits to Growth / Grenzen des Wachstums).

Im Spinnennetz der Rückkopplungen

Wir steuern auf eine systemische Destabilisierung zu, die sich auf zahlreichen Ebenen abzeichnet. Globales Insektensterben und Klimawandel gehören ebenso dazu wie Ressourcenkrisen, Glaubenskriege, soziopolitische Zusammenbrüche, Bürgerkriege, Flüchtlingsströme, die technologische Singularität und vieles mehr. Die Gefahr besteht vor allem in der plötzlichen drastischen Beschleunigung der Ereignisse durch multiple Rückkopplungsmechanismen, und leider gehören verschiedene Eigenschaften der menschlichen Psyche dazu. Angst treibt die Menschen in die Arme von Rattenfängern und Psychopathen, die noch nie in der Geschichte der Menschheit irgend ein Problem gelöst haben.

Filter und Flaschenhälse

Im Kontext des Fermi Paradoxons sprechen wir vom “großen Filter”, ein Flaschenhals, durch den jede technologische Zivilisation hindurch muß auf dem Weg ins kosmische Zeitalter. Zahlreiche Argumente sprechen dafür, daß die weitaus meisten Spezies die mit einem Fuß noch in der Tierwelt stecken und mit den anderen die Kräfte der Natur entfesseln diese Phase nicht überstehen und die Natur, die sie hervorgebracht hat, in einem Akt planetaren Selbstmordes zugrunde richten. Niels Bohr sagte einmal wer von der Quantentheorie nicht schockiert sei, der habe sie nicht verstanden. Analoges gilt für das Verständnis unserer irdischen Gesamtsituation im 21sten Jahrhundert: Wer nicht tiefes Entsetzen empfindet versteht nicht, was vor sich geht, oder es ist Verdrängung im Spiel.

Systemische Pfade, entlang derer sich hypothetische planetare Zivilisationen entwickeln könnten. Quelle: Dailygalaxy.com

 

Von Analyse zu Synthese

Die Welt wird immer komplexer. Paradoxer Weise ist ein Spezialist für Komplexität ein Spezialist, der eben kein Spezialist ist. Bei der unvorstellbaren Menge an verfügbarem Wissen ist es heute kaum noch möglich, ein erstklassiger Fachexperte zu sein und sich obendrein interdisziplinär auf dem Laufenden zu halten – eine schlicht übermenschliche Aufgabe! Zugleich fehlt vor allem journalistisch und anderweitig human- und sozialwissenschaftlich ausgebildeten Profis häufig die Tiefe an Einsicht in naturwissenschaftliche und technische Details, um diese korrekt und sinnvoll beurteilen, in größere Zusammenhänge einordnen und so zwangsläufig eingeschränkte Horizonte durchbrechen zu können.

Analog gilt dies naturgemäß bei der Konfrontation komplexer interdisziplinärer Probleme, deren Lösung nicht nur eine ausgefeilte Analyse der Einzelaspekte erfordert sondern letztlich auch eine Synthese der Einzelergebnisse. Andernfalls bleibt anstelle von Antworten lediglich ein lebloser Datenberg mit sehr eingeschränktem Mehrwert und unendlichem Raum für Fehlinterpretationen. Hier liegt eine der Ursachen für unser gefährliches postfaktisches Zeitalter.

An dieser Stelle beginnt meine Arbeit – als Publizist, Berater, Forscher und “Fact-Checker” (siehe “über mich” für Themenfelder, Arbeitsgebiete und Qualifikationen).

 


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